Zwergdrachen 2
Die Larven speichern scheinbar die DNS ihrer Beute.
Diese Erbinformationen werden während eines
Puppenstadiums integriert. Die Puppen sind sehr gut
getarnt. Mir gelang nur einmal ein Zufallsfund. Die
Hülle bestand aus Speichel und Pflanzenmaterial wie
ich nach dem Schlüpfen herausfand.
Begreiflicherweise habe ich nicht versucht diese
Puppe zu öffnen. Sie sind zu selten. Eines Morgens
war die Hülle leer.
Puppenstadium
Das
individuell sehr verschiedene Aussehen der Adulti,
kann ich mir nur durch den Einfluss des Beute DNS
erklären. Neben den unterschiedlichen
Hautflüglertypen, wie Bienen und Wespenformen, habe
ich noch zweimal einen Libellentyp mit dem
charakteristischen Flugverhalten beobachtet. Einmal
gelang mir für wenige Sekunden die Beobachtung eines
Typs, der Federn und Flügel wie ein Kolibri zu haben
schien. Es war ein Männchen und sehr schnell. Ob
sein Körper abgesehen von Flügeln und Federhaube
auch am restlichen Körper von Federn oder Schuppen
bedeckt war, konnte ich in dem kurzen Moment den er
stillhielt nicht erkennen. Jedenfalls schillerte er
am ganzen Körper wie ein Kolibri in Grün und
Blautönen.
Kolibrityp
Die erwachsenen Tiere haben scheinbar alle eine röhrenförmige Schnauze.
Sie scheinen sich nur von Nektar und vielleicht sehr kleinen Insekten zu ernähren.
Adultes Kopfportrait
Die folgenden Informationen habe ich nur aus zweiter Hand.
Die Tochter (98) eines Forscherehepaares die seit Ihrer Geburt hier lebte und ihr Leben diesen Wesen widmete,
teilte mir das folgende mit:
Nach einem etwa 100 ? jährigen aktiven Zyklus, in dem die Drachen sich vermehren,
werden sie immer träger.
Sie ziehen sich immer häufiger in Spalten zurück.
In den großen Höhlen des Gebietes sammeln sie sich schließlich.
Dort sind sie zu Tausenden und aber Tausenden an den Decken versammelt.
Alle sind unverwest und eine große Anzahl ist noch zu Bewegungen fähig.
Durch wiederholte Beobachtung markierter Areale war selbst bei "immobilen" Exemplaren
eine Ortsveränderung zu bemerken.
Der Theorie der Forscherin nach haben sie lediglich, die Zeitebene der Menschen verlassen.
Alle sind von einem transparenten Pilzrasen überzogen.
Ob sie vieleicht in Symbiose mit den Pilzen leben ist eine noch ungeklärte Frage.
Den Mythen der Eingeborenen nach sind sie unsterblich.
Sie sah ein Exemplar eingeschlossen in einem Kristall.
Der Pilz war verschwunden, sonst schien er lebendig zu sein wie seine geöffneten Augen nahelegten.
Mit einem Lächeln gab ihr der Medizinmann den Kristall.
Nach zwei Stunden in ihrem Rucksack war das Tier spurlos verschwunden.
Der Kristall war trüb geworden, schien aber keinen Hohlraum zu haben.
Sie hat ihn nicht zerbrochen, sondern ihn zurückgegeben.
Über das Alter des Kristalls wage ich keine Vermutungen anzustellen.
Ich konnte auch die Höhlen nicht besuchen.
Die Adulten haben trotz ihrer geringen
Größe
scheinbar keine Feinde. Nie konnte ich eine Attacke eines Räubers beobachten, obwohl sie gelegentlich in der
Nähe verschiedener jagender Schlangen und anderer Prädatoren landeten.
Sie reagierten überhaupt nicht. Auch die Forscherin hatte noch nie einen Angriff beobachtet.
Da ich der Forscherin Stillschweigen über den genauen Fundort versprechen musste,
ist selbst die Ortsangabe Südamerika mit Vorsicht zu genießen.
Wird fortgesetzt.
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