Geboren 1951 in Bayreuth.
Ich hatte keinen nennenswerten Unterricht in Kunst.
Als ich drei oder vier Jahre alt war, begann ich aus Stanniol (Zinnfolie) Tiere zu formen.
Stanniol ist der Vorläufer der Alufolie.
Ich wurde auf einem kleinen Bauernhof geboren, und Tiere waren wahrscheinlich das Ding.
Merkwürdigerweise waren nicht die Tiere die ich lebend sah, meine Objekte.
Die Hauptquelle von Alufolie waren die Stannioleinlagen der Zigarettenschachteln.
Es gab fast nur Raucher in meiner Umgebung.
Man erzählte mir, dass ich zu dieser Zeit mit einem Stöckchen auf dem Boden
zu zeichnen begann. Meine Tiere sollen sehr dramatisch gewesen sein.
Ein überlieferter Dialog (Mono?) aus dieser Zeit ist: Opa, mal mir ein Pferd….Er tat es.
Das ist kein Pferd! ... Ich zeichnete schnell ein Pferd. …. so sieht ein Pferd aus und es ist wütend.
Mein Opa war wohl sehr lieb zu seinem Enkel. Ein Lehrer aus Polen.
Dann verließ meine Familie den Bauernhof, wir zogen, nach Nürnberg.
Keine Tiere, aber viel mehr Folie. Ich hatte in kurzer Zeit einen großen Zoo aus Alutieren.
Die Bücher über Tiere die im Haushalt waren kannte ich auswendig.
Keine Kinderbücher.
Scheinbar habe ich aber nie abgekupfert. Weder ich, noch meine Mitwelt kann sich daran
erinnern, dass ich als Kind beim Betrachten von Tieren gezeichnet oder modelliert hätte.
Ich bekam das Material und zog mich zurück um meine Herden zu Vergrößern,
oder neue Arten einzufügen. Dabei erzählte ich mir selber Geschichten,
beschrieb die Vorzüge der Tiere, ihr Leben, ihr Sterben,
alles was so geschah in meiner Welt.
Zu dieser Zeit brauchte ich etwa 5 Minuten für ein Tier, manchmal weniger.
Um den Materialfluss aufrecht zu erhalten musste ich bei der Übergabe von
größeren Mengen von Folie natürlich ein paar Tiere für die
Erwachsenen machen.
(Meist Hirsche, es war für die Großen, das Tier.)
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