Ernsthafte Künstler

Meine wenigen Erfahrungen mit „ernsthaften“ Künstlern,
(vor allem solche, die sich selbst so bezeichnen)
haben mir oft Menschen gezeigt,
die Kreativität durch Ernsthaftigkeit ersetzen.

Ernsthafte Kunst riecht nach Bemühen:

“Bin ich nicht ein Braver, ich habe ein schweres Schicksal,
arbeite Tag und Nacht, wenig Geld viel Mühe….“

Wenigstens Bewunderung sollte sie schon bekommen.

Ich möchte mit niemandem tauschen.

Ich möchte weiter über alles auch lachen können.
Das Lachen über sich selbst ist eine göttliche Kraft,
es zerstört jeden Zauberbann.

Ein Lob weckt in mir den gestreichelten Hund,
ich kann es rational nicht verstehen.
Ich hätte mich ja um die Kraft,
die Hingabe einem schenkt gebracht.
“Schlechte“ Arbeit laugt aus.
Es kommt mir nicht so sehr darauf an,
was ich tue nur wie.

“Gute“ Arbeit macht zwar auch müde,
aber man fängt auch mit doppelter Energie wieder an.
Sie trägt einen über die Abgründe…

Ernsthafte Kunst erscheint mir oft wie Malerei in Schwarzweiß,
manchmal interessant,
aber etwas beschränkt, berechenbar.
Für den Kunstmarkt sicher von Vorteil.

Vielleicht macht ja eine entfesselte Kreativität auch Angst:
Kontrollverlust....

Wer sich auf die Freiheit des Denkens und Fühlens einlässt,
weiss nicht wohin er dabei gerät.
Das alte Thema schöpferisches Potential und zivilisatorische Beschränkung.

Mir ist eine Kunst lieber, die sich nicht so elitär und bierernst benimmt.
Da so wenig Künstler von Ihrer Arbeit leben können,
kann ich den elitären Reflex nachvollziehen.
Aber ich will ihn nicht akzeptieren.

Also kauft mehr Kunst die euch anspricht, bewegt, erschreckt…
und lobt und bewundert weniger.
Das wird die Kunst und die Künstler positiv beeinflussen.
 

Polemik von Axel Luther, Bayreuth

                                                                                          

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